Salon für kritische Kunstvermittlung, Berlin

Der Salon für kritische Kunstvermittlung ist eine Reihe, die sich der Auslotung von gesellschafts- und institutionskritischen Positionen in der Kunstvermittlung widmen möchte. Vermittler_innen, die sich kritisch verstehen, sind eingeladen, sich über Praxisbeispiele und Theorie auszutauschen, zu diskutieren und der Vereinzelung im Feld etwas entgegen zu setzen. Der Kunstbetrieb wird dabei als ein von Machtverhältnissen durchdrungenes Feld begriffen, in dem sich kritische Kunstvermittlung eine eigenständige Position erkämpfen muss. In den meisten Ausstellungshäusern ist die Vermittlung/die Pädagogik dem Kuratorischen nachgeordnet. Ob es sie überhaupt gibt, wird von Kurator_innen oder Geschäftsführer_innen entschieden und hängt somit von deren Selbstverständnis ab.

Konzept: Nanna Lüth, Sandra Ortmann, Maren Ziese

Was bisher geschah...


1. Salon für kritische Kunstvermittlung

Eine fragmentarische Debatte über die Vielleicht Vermittlung der dOCUMENTA (13) mit Einblicken in aktuelle Publikationen
Sa, 23. Februar 2013, 18 Uhr. Haus am Lützowplatz, Berlin/Tiergarten


Die künstlerische Leitung der dOCUMENTA (13) stellte im Sommer 2012 das Vielleicht vor die Vermittlung und beauftragte Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen aus Kassel mit den Rundgängen/Führungen durch die Ausstellung. Aus ihrem spezifischen Blickwinkel sollten die sogenannten Worldly Companions ‚weltgewandt' über die installierte Kunst und Nicht-Kunst sprechen. Ist dies die häufig von Vermittler_innenseite geforderte Öffnung der Institution oder impliziert dies vielmehr eine Infragestellung des Arbeitsfeldes der Kunstvermittlung? Die Vermittlung der vorangegangenen documenta 12 (2007) hatte eine starke Reflexivität in der Vermittlung und eine Professionalisierung des Arbeitsfeldes gefordert.

Ayce Gueleç, Nanna Lüth, Sandra Ortmann, Nora Sternfeld und Maren Ziese stellten Kurzbeschreibungen des Arbeitsfeldes und seine Verschiebungen zur Debatte.
Programm und weitere Informationen als >> pdf


2. Salon für kritische Kunstvermittlung
Das Arbeitsfeld Kunstvermittlung im Widerstreit: Strukturen, Aufgaben, Entlohnung, Qualität, Verbündete
So, 26. Mai 2013, 15 Uhr. Haus am Lützowplatz, Berlin/Tiergarten


Was ist eigentlich gute Vermittlung und welche Bedingungen braucht sie? Welche Maßstäbe gelten dabei? Mit Fragen nach professioneller Qualität und entsprechenden Arbeitsbedingungen sehen sich Akteur_innen im Feld der Kunstvermittlung immer wieder konfrontiert. Der 2. Salon für kritische Kunstvermittlung diskutierte über die Qualität des Arbeitsfeldes und Anwendungsmöglichkeiten der kürzlich erschienenen Online-Publikation Zeit für Vermittlung in großer Runde.

Der Nachmittag umfasste außerdem das Angebot, an einer experimentellen 3D-Statistik über Arbeitsverhältnisse im Feld der Kulturvermittlung teilzunehmen (Foto: Julia Peukert).

Gäste: Anna Chrusciel, Susanne Kudorfer, Rahel Puffert
Mit Unterstützung des Institute for Art Education, Zürcher Hochschule der Künste sowie vom Haus am Lützowplatz, Fördererkreis Kulturzentrum Berlin e.V.
Programm und weitere Informationen als >> pdf

Mailingliste für kritische Kunstvermittlung: http://de.groups.yahoo.com/group/kritischekunstvermittlung


3. Salon für kritische Kunstvermittlung

Welche Vielfalt? Migration und Diversität in der Vermittlungsarbeit des Jüdischen Museums
Sa, 2. November 2013, 15 Uhr im Jüdischen Museum Berlin
Der 3. Salon für kritische Kunstvermittlung lud ein zum Besuch des Jüdischen Museums Berlin, das sich seit 2001 für Vielfalt und Toleranz engagiert und intensive Vermittlungsarbeit leistet. Die jüngst neu eröffnete Akademie des Jüdischen Museums soll in diesem Sinne Forschung und den interkulturellen Austausch vertiefen.

Drei thematische Rundgänge durch die Dauerausstellung für verschiedene Altersgruppen bzw. zur Architektur von Daniel Libeskind ermöglichten Einblicke in die Vermittlungsarbeit. In Kleingruppen diskutierten wir anschließend die Schwerpunktsetzung des Jüdischen Museums in den Akademieprogrammen Migration und Diversität sowie die Bildungsprogramme „Vielfalt in Schulen“ und die Patenschaft des Jüdischen Museums für die 8. Integrierte Sekundarschule Berlin-Kreuzberg.

Konzept des 3. Salons: Nanna Lüth, Sandra Ortmann, Maren Ziese in Zusammenarbeit mit Diana Dressel, Yasemin Shooman und Ulrike Wagner